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Im Laufe des Zweiten Weltkrieges verschlechterte sich die kriegswirtschaftliche und militärische Lage im Dritten Reich. Im letzten Kriegsjahr entwickelte sich ein immer stärker werdender Arbeitskräftemangel in der Rüstungsindustrie. Die Waffenschmiede des Deutschen Reiches, wie der Industriekomplex der Firma Krupp in Essen auch genannt wurde, war auch davon betroffen. 1944 wurden immer mehr Facharbeiter zum Kriegsdienst eingezogen. Kriegsgefangene und ausländische Zivilarbeiter wurden als Arbeitskräfte von der SS zugeteilt.
304 Kriegsgefangenen- und Arbeitslager beheimatete die Waffenschmiede des Dritten Reiches, so der Stand 2005.
Im Zuge meiner Arbeit untersuchte ich Orte, an denen sich ehemals 5 jener 304 Kriegsgefangenenlager befanden. Mit Hilfe von Dokumenten aus dem Archiv Ernst Schmidt und der Stadtbildstelle Essen, war es mir möglich die Lage der Kriegsgefangenenlager zu rekonstruieren. Die Orte lassen heute kaum ihre historische Relevanz im Zuge der Essener Stadtgeschichte erahnen und gehen im fortschreitenden Wandel der Stadt unter. Es entstehen Parkplätze, Einkaufszentren, Neubausiedlungen und öffentliche Gebäude an den Plätzen der ehemaligen Lager. Es entstehen neue Orte, die auf den ersten Blick keine geschichtliche Bedeutung besitzen.
108 Fotografien, S/W